Herzlichkeit, guter Kaffee, aber vor allem Gastfreundlichkeit werden im Café Schmatz großgeschrieben. Das Café befindet sich seit November letzten Jahres in der Friedrichstraße in Siegen. Große, helle Räumlichkeiten mit einer gemütlichen Einrichtung und viel Liebe zum Detail laden zu Kaffee und Kuchen oder gleich zu einem ganzen Mittagessen ein.
Die Idee des Café Schmatz stammt von Henny und Fine, die sich bei einer Flasche Wein dazu entschlossen haben, ein Café zu eröffnen. „Also dieser Abend mit dieser Weinflasche.“ beginnt Henny, „Das Konzept stand danach.“ ergänzt Fine. Im Oktober 2019 setzen sich die beiden zusammen und entschlossen sich dazu, die Räumlichkeiten wieder mit Leben zu füllen. Das Gebäude gehört zur Freien evangelischen Gemeinde Siegen-Mitte. Für beide ein ganz besonderer Ort: Mutter und Tochter gehören der Gemeinde an und Henny und ihr Mann haben sich dort kennengelernt. „Uns ging es nicht darum, irgendwo ein Café zu eröffnen. Wir wollten genau diesen Raum mit Leben füllen.“ erzählt Henny.

Aufgrund der aktuellen Lage können Henny und Fine ihre Angebote nur to go anbieten. Abstriche beim Angebot werden dabei nicht gemacht – im Gegenteil. Besonders auf Frische und Qualität, aber auch Nachhaltigkeit, wird bei der Auswahl der Lebensmittel geachtet. Die Kaffeebohnen stammen aus der lokalen Kaffeerösterei Kathreiner’s in Seelbach, die Bio-Eier vom Biohof Becker und der Kakao ist fair gehandelt. Wasser gibt es von 57wasser, die an soziale & humanitäre Projekte in Deutschland und der ganzen Welt spenden. Neben Kaffee und Kuchen werden Suppen und Salate und ein Mittagstisch angeboten. Zu beidem wird frisch gebackenes Brot serviert. Die Angebote wechseln wöchentlich und es sind immer ein vegetarisches und oft auch ein veganes Angebot dabei.

Auch was die Verpackung angeht, haben sich die beiden etwas einfallen lassen. Um die Müllproduktion so gering wie möglich zu halten und dem Plastikwahn entgegenzuwirken, setzen sie auf Mehrwegsysteme. Für die Kaffeebecher nutzen sie CupforCup. Das ist ein Pfandsystem, bei dem man sich den Becher für eine Pfandgebühr von einem Euro leiht und diese wiederbekommt, sobald man den Becher zurückbringt. So bleibt der Becher immer im Kreislauf. „Da machen auch viele andere Siegener Unternehmen mit.“ erklärt Fine.
Kuchen und alles andere wird in den Schalen von VYTAL verpackt. Über einen QR-Code der App wird die ausgegebene Schüssel registriert. Bringt man sie innerhalb von 2 Wochen wieder zurück, kostet das nicht einen Cent. Bisher ist das Schmatz das einzige Café was da mitmacht. Die beiden hoffen, dass sich mehr Cafés anschließen, da es funktioniert und super angenommen wird. „Wir haben Leute, die stecken sich die hochkant auch einfach in die Fahrradtasche und ab damit. Obwohl da eine heiße Suppe drin ist. Das ist wirklich kein Problem.“ versichert Fine.

Im Schmatz soll man sich wohlfühlen, quasi wie Zuhause. Daher starteten die beiden vor Eröffnung einen Aufruf und baten um Spenden von Pflanzenablegern und Pflanzen. Die Leute sollten an der Gestaltung des Café Schmatz aktiv teilnehmen können. „Wenn man hier sein eigenes Pflänzchen wachsen sieht, das ist doch schön.“ sagt Fine. Pflanzenableger, aber auch große Pflanzen, die in den eigenen vier Wänden vielleicht zu viel Platz wegnehmen, sind weiterhin gerne gesehen und können zu Öffnungszeiten vorbeigebracht werden.

Auch in die Einrichtung haben die beiden viel Herzblut gesteckt. Neben tollen Sitzgelegenheiten wie gemütlichen Retro-Sessels, bietet das Café Schmatz auch eine Kinderecke und ein Denkerstübchen.Dort kann man sich mit seinem Laptop zurückziehen und bei Kaffee und Kuchen produktiv sein. Corona-bedingt können Henny und Fine ihre Gäste noch nicht an den Tischen bedienen, freuen sich aber auf die Zeit, wenn es soweit ist und sie ihre Gastfreundlichkeit noch mehr ausleben können. „Wir freuen uns auf jeden und wir freuen uns auf Leben“ versichern die beiden.