Bald im Kino: Mission: Impossible – Fallout

Er ist einer der umstrittensten Akteure Hollywoods. Manche lieben ihn wegen seiner Arbeit, manche hassen ihn wegen seines Privatlebens. Von Tom Cruise kann man halten was man will, doch der Fakt, dass der Mann nun mal ein hervorragender Schauspieler ist, kann man schlecht abstreiten, besonders, wenn es ums Actionkino geht. Denn mit den Mission: Impossible-Streifen produziert und spielt Tom Cruise nicht nur in einer der langlebigsten Actionfilm-Reihen mit, sondern konnte auch besonders mit den letzten beiden Ablegern Phantom Protokoll und Rogue Nation beweisen, wie verdammt gute, handgemachte Action aussieht. In Mission: Impossible – Fallout schlüpft der 56-Jährige nun zum sechsten Mal in die Rolle des Agenten Ethan Hunt und versucht erneut in einem rasanten Stunt-Feuerwerk seinen Todesmut unter Beweis zu stellen. Was dabei entstanden ist, verraten wir euch in den folgenden Zeilen.

Klappe… und Action!

John Wick, Mad Max: Fury Road oder die beiden indonesischen Martial-Arts-Kracher namens The Raid. Jene Filme sind Beispiele aus den letzten Jahren, für atemberaubendes Actionkino, bei denen selbst die Leute, die oftmals zu Recht mit „Actionfilme sind mir zu plump, zu dämlich oder zu stark mit Testosteron gesättigt“ argumentieren, am Ende der Vorstellung mit heruntergefallenen Kinnladen das Kino verließen. Das Potential für eine weitere, derartige Faszination liefert Regisseur und Drehbuchautor Christopher McQuarrie nun mit Mission: Impossible – Fallout.

Ethan Hunt und sein Team sind zurück und müssen erneut eine globale Bedrohung zerschlagen. Die Gefahr diesmal: auf dem Schwarzmarkt angebotenes Plutonium, das zum Bau von nuklearen Sprengköpfen verwendet werden soll. Nicht wirklich die einfallsreichste Prämisse, aber viel wichtiger als die Geschichte von Fallout ist, wie der Streifen sie erzählt. Fallout setzt dabei auf die gleiche Formel, wie auch schon Teil 4 und 5. Heißt im Klartext: rasantes Pacing, handgemachte Action und eine Prise Humor, die allerdings das Grundkonstrukt an Seriosität unberührt lässt. Denn das muss man Fallout einfach zugute halten: Mission: Impossible fühlt sich dank Fallout nun erwachsener an als jemals zuvor. 

Handgemachte Stunt-Arbeit

Wie für die Agenten-Hetzjagd üblich, geht es während des Auftrags quer über den Globus. Dabei gilt: überall wo Ethan Hunt und sein Team auftauchen wird für Aufmerksamkeit gesorgt. Und womit kann man besser für diese Aufmerksamkeit sorgen, als mit einem übermotivierten Tom Cruise, der auf einem Motorrad durch den Pariser Berufsverkehr jagt, über den Wolken aus einem Transportflugzeug springt oder auf einer gigantischen Techno-Party zusammen mit Henry Cavill bei einer Schlägerei die halbe sanitäre Einrichtung zerlegt? Nun, mit der Tatsache, dass jene erwähnten Stunts (mal wieder) handgemacht wurden. Denn Cruise ist sich – wie auch schon aus etlichen anderen Spielfilmen bekannt – nie zu schade dafür, sich selbst um die Durchführung der Actionsequenzen zu kümmern. Ein gebrochener Knöchel bei den Dreharbeiten und eine fantastisch in Szene gesetzte Bandbreite an beeindruckenden Action-Szenen ohne nerviges CGI-Gewitter sind das Ergebnis dieser Arbeit. Eine absolut waghalsige Aktion toppt die nächste und lässt einen innerlich vor Anspannung nahezu erstarren. Das ist Actionkino at its best!

Verwirrspiel ersten Grades

Klar, Mission: Impossible ist und bleibt ein typischer Blockbuster, bei dem das rasante Stunt-Spektakel im Vordergrund steht. Dennoch schafft es der Streifen ein raffiniertes Verwirrspiel aufzuziehen. Jeder Akteur spiel ein abgekartetes Spiel, bei dem man als Zuschauer niemandem so wirklich trauen kann. Agent, Verräter oder doch Doppelagent? Wer ist der Puppenspieler, der die Agenten wie Marionetten gegeneinander ausspielt? Und ist der Puppenspieler vielleicht selbst nur eine Marionette eines weiteren intriganten Akteurs? Ein ausgeklügeltes Schachspiel, bei dem der Zuschauer als ahnungsloser Bauer mit falschen Spekulationen über das Spielfeld geschoben und mit einer Überraschung nach der nächsten konfrontiert wird. Strikt nach dem Motto: Vertraue niemandem!

Der Cast hat dabei auch ein wenig Zuwachs bekommen. Denn neben dem allen Anscheins nach von den Folgen des Alterns befreite Tom Cruise hat sich nun Henry Cavill zum Agenten-Ensemble hinzugesellt, wodurch ein unfreiwillig lustiges Duo zustande kommt, das wirklich für ein paar ganz große Momente sorgen. Ving Rhames und Simon Pegg geben in ihren altbekannten Rollen wieder Hunt Rückendeckung und liefern sich das ein oder andere Duell unter Sprücheklopfern. Und mit Vanessa Kirby als weiblicher Neuzugang haben wir neben Rebecca Ferguson und Michelle Monaghan eine weitere Lady an Board, die sich schlagfertig und mit den Waffen einer Frau durch die vom anderen Geschlecht dominierte Welt der kriminellen Machenschaften zu kämpfen weiß.


Fazit

Mission: Impossible – Fallout sprengt die Erwartungen, bewahrt sich seine humoristische Ader, aber ist zugleich erwachsener geworden, als alle Teile zuvor. Brachiale, handgemachte Action mit bildschönen Set-Pieces, ein toll ineinandergreifender Cast und eine Maschine von einem Menschen namens Tom Cruise. Für Action-Fans ein absolutes Muss, aber auch für jene Kinogänger, die sich bislang vom derartigen Blockbusterkino nicht überzeugen lassen konnten. Wer sich Fallout im Kino entgehen lässt, ist selbst schuld!

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