Es gab mal eine Zeit, da hat man mit dem Namen Michael Bully Herbig ganz große Comedy verbunden. In den letzten Jahren ist es jedoch stiller um den Begründer der Bullyparade geworden. Anlässlich des 20. Jubiläums der eingestellten Show feiert das Trio Herbig, Kavanian und Tramitz nun ein Comeback auf der großen Leinwand. Ob Bullyparade – Der Film die Lachmuskeln kitzelt oder doch nur als Lachnummer durchgehen kann, erfahrt ihr nun.
Ein langes Best-Of
Bullyparade – Der Film unterscheidet sich in einem Aspekt grundlegend von den bisherigen Filmen von Herbig, da es sich diesmal um einen Episodenfilm handelt. Man hat sich also die klassischen Szenarien aus den Show-Sketchen bzw. den späteren Kinofilmen herausgepickt und diese als kurze Episoden aneinandergereiht. Herbig und seine beiden chaotischen Begleiter entführen dabei in den Wilden Westen, ins Bayern zu Zeiten von Kaiser Franz und Prinzessin Sissi, ins New York der 80er Jahre und natürlich auch wieder in den Weltraum. Entstanden ist dabei ein 100-minütiger Streifen, der sich wie ein großes Best-Of Herbig & Co. anfühlt. Dabei wurden sowohl neue Gags im Hinblick auf die Kultur der letzten Jahre geschrieben, als auch altbewährter Humor eingesetzt.
Flach wie eh und je
Wer einmal einen Blick in eines der Werke von Herbig geworfen hat, der dürfte seinen Humor kennen. Es wird viel auf Slapstick gesetzt, auf kecke Wortgefechte und auf überspitzte Peinlichkeiten. Kurzum: Der Humor ist wie immer ein sehr flacher. Zwar gibt es hier und da auch echt kreative Gags, aber wer auf anspruchsvollen Humor aus ist, dem wird nur gelegentlich ein Schmunzeln über die Lippen kommen. Wer allerdings bereit ist, das Niveau ein wenig herunterzufahren und sich von der pikanten Stumpfheit berieseln zu lassen, der dürfte hier seinen Spaß haben. Vor allem die Outtakes am Ende zählen als eigentliches Highlight des Films. Hinzu sei gesagt, dass Bullyparade – Der Film wesentlich besser als Gruppenfilm funktioniert. Denn schaut man sich den Streifen mit einigen Freunden an, so stecken einen diese selbst bei Gags, die einen sonst kalt ließen, an. Perfekt für einen geselligen Vorglühabend mit Freunden.
Nettes Paket
Neben Michael Herbig, Rick Kavanian und Christian Tramitz, die in ihre alten Rollen schlüpfen, als wären sie niemals von der Bildfläche verschwunden, tauchen einige deutsche Promis in kleinen Cameo-Auftritten auf: Sky du Mont, Lena Gercke, Elyas M’Barek oder unser liebster Til Schweiger, der als Sheriff Chiller in der Western-Episode auftritt. Die Liste ist lang. Insgesamt stellt die Figurenkonstellation ein interessantes Gefüge dar, bei der die Chemie zwischen den Darstellern stimmt. Und auch die Bilder sind angemessen in Szene gesetzt, wenngleich eher der Eindruck entsteht, es handle sich um eine TV-Produktion.
Fazit
Insgesamt stellt sich Bullyparade – Der Film als solide Wiedervereinigung von Herbig und seinem Team heraus. Die Witze sind überwiegend flach und das Gegenteil von prägnant, doch zusammen mit ein paar Freunden lässt sich aus den 100 Minuten Banalität ein kleines Fest des Lachens kreieren. Der Kinobesuch sei hier demnach bedingt empfohlen, da sich das Spektakel genauso gut oder gar besser in den eigenen vier Wänden begutachten lässt.
Bullyparade – Der Film startet am 17. August deutschlandweit in den Kinos.